Anke Stütz und Schülerinnen bei der Seminararbeit.

DAS W-SEMINAR:
Wissenschaftlich arbeiten lernen

Juli | 2025

Im Rahmen der Oberstufe absolvieren alle Schülerinnen und Schüler ein sogenanntes W-Seminar. Ziel ist es, wissenschaftliches Arbeiten einzuüben: Wie wählt man ein Thema? Wie formuliert man eine Forschungsfrage? Und wie gliedert man eine schriftliche Arbeit sinnvoll? Wie nutze ich Word zur Erstellung meines Literatur- und Inhaltsverzeichnisses?

Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler methodische Anleitung und Unterstützung, schreiben die Arbeit im letzten halben Jahr jedoch vorwiegend eigenständig zur Erstellung der Arbeit. Begleitet wird der Prozess durch regelmäßige Kontrolltermine mit der jeweiligen Fachlehrkraft. Am Ende wird sowohl die schriftliche Seminararbeit als auch ein Gespräch über die Arbeit bewertet.

Die Schülerinnen und Schüler der aktuellen 12. Klasse haben sich für die W-Seminare in den Fächern Geografie, Geschichte und Kunst entschieden. Hier ist die kleine Größe der Gruppen in Stein besonders von Vorteil, denn dies erlaubt uns, wirklich tief in die Themen einzusteigen und jegliche individuelle Interessen der Schülerinnen und Schüler im Detail aufzunehmen und auszuarbeiten.

Geografie: Die Weltmeere – Lebensgrundlage und Schauplatz globaler Krisen

Die Ozeane sind zentrale Lebensräume und zugleich hochsensible Ökosysteme. Das Seminar thematisiert ihre Rolle als Nahrungsquelle, Verkehrsraum, Klimaregulator und Energiequelle – und die daraus entstehenden ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Konflikte. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Fragen rund um Umweltverschmutzung, Fischerei, Schifffahrt und nachhaltige Nutzung auseinander – und erhalten so einen ganzheitlichen Blick auf einen der bedeutendsten Lebensräume unseres Planeten.

Das W-Seminar in Geografie wird begleitet von Oberstufenkoordinator Daniel Glotz.

»Die Weltmeere sind wie ein Spiegel, der uns die Schönheit und Verletzlichkeit unseres Planeten zeigt.«

Kartendarstellung globaler Meeresströmungen und Meeresoberflächentemperaturen (nach NASA/SVS). Rot bedeutet warmes, blau kaltes Wasser.

Kartendarstellung globaler Meeresströmungen und Meeresoberflächentemperaturen
(nach NASA/SVS). Rot bedeutet warmes, blau kaltes Wasser.

Geschichte: Wie erinnern und warum? – Erinnerungskultur an die NS-Zeit in Bayern

Wie kann heute an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert werden? Dieses W-Seminar von Lehrer Korbinian Kollmeier widmet sich der Erinnerungskultur in Bayern bzw. direkt vor unserer Haustür im Chiemgau und beschäftigt sich mit lokalen Erinnerungsorten, neuen digitalen Formaten und aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln eigene Konzepte der Erinnerung – und setzen sich kritisch mit der Bedeutung historischer Verantwortung in unserer Demokratie auseinander.

»Speziell die bisher oftmals nur wenig oder überhaupt nicht erforschten Schicksale von Opfern der NS-Diktatur in unserer Region Chiemgau bieten den Schülerinnen und Schülern einen sehr direkten, persönlichen Zugang zum Thema. Dieser lokale und persönliche Bezug ist mir sehr wichtig, er schafft Nähe und Identifikation, Bewusstsein für die Tatsache, dass die Verbrechen „auch“ hier geschehen sind, dass sicher hinter der Häftlingsnummer ein persönliches Schicksal verbirgt. Die Kreativität bei der Ausarbeitung neuer Erinnerungsformen, das Gespür für historische Zusammenhänge und der fast schon detektivische Charakter, den die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihren Recherchen in Datenbanken und Archiven entwickeln, zählen dabei für mich zu den erworbenen Fähigkeiten, welche den Schülerinnen und Schülern auch auf ihrem Weg nach dem Abitur von Nutzen sein werden.«

Korbinian Kollmeier | Geschichtslehrer

Studienfahrt des W-Seminars »Geschichte« nach Polen.
Klicken Sie hier um zum Bericht zu gelangen.

Kunst: Land Art und Street Art –

Kunst im öffentlichen Raum

Ausgehend von den Kunstformen Land Art und Street Art beschäftigt sich dieses Seminar von Lehrerin Anke Stütz mit der Wirkung von Kunst außerhalb klassischer Ausstellungsräume. Die Schülerinnen und Schüler untersuchen künstlerische Strategien im Spannungsfeld von Natur, Öffentlichkeit und politischem Ausdruck – und setzen eigene Projekte praktisch um. Theorie und Praxis gehen hier Hand in Hand.

»Zum einen konnten wir uns im Rahmen des W-Seminars sehr tief und eingehend mit verschiedenen bekannten Landart-Künstlern auseinandersetzen, die jeweils auf ganz unterschiedliche Weise die natürliche Umgebung durch künstlerische Intervention subtil oder auch brachial veränderten und somit einzigartige Kunstwerke erschufen. Auch die W-Seminar-Schülerinnen realisierten jeweils ein eigenes Land Art Kunstwerk, das sie fotografisch und filmisch dokumentierten. Zum anderen beschäftigten wir uns mit dem Thema Street Art, das die junge Generation ganz besonders anspricht durch seine Mischung aus politischer Revolte und Kreativität. Auch in dieser Kunstrichtung erschufen die W-Seminar-Teilnehmerinnen ein eigenes Kunstwerk, um sich ihrem jeweiligen Facharbeitsthema kreativ zu nähern.«

Anke Stütz | Kunstlehrerin

valentina mit blüten am fluss

Valentina Reichelt bei der Arbeit an ihrem W-Seminar Projekt

In zukünftigen Blogartikeln wollen wir noch konkreter auf die einzelnen W-Seminare eingehen und einen Einblick in die spannenden Themen geben, mit denen sich unsere Schülerinnen und Schüler derzeit beschäftigen. Welche Fragestellungen haben sie entwickelt? Welche besonderen Erkenntnisse haben sich im Laufe der Arbeit ergeben? Und wie erleben sie den Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens ganz persönlich? Wir freuen uns darauf, ihre Projekte im kommenden Schuljahr näher vorzustellen.

Anke Stütz und Schülerinnen bei der Seminararbeit.

Moderne Bildung: Das W-Seminar

Im Rahmen der Oberstufe absolvieren alle Schülerinnen und Schüler ein sogenanntes W-Seminar. Ziel ist es, wissenschaftliches Arbeiten einzuüben: Wie wählt man ein Thema? Wie formuliert man eine Forschungsfrage? Und wie gliedert man eine schriftliche Arbeit sinnvoll? Wie nutze ich Word zur Erstellung meines Literatur- und Inhaltsverzeichnisses?

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STEIN IN DER GESCHICHTE: DIE 2000ER JAHRE

Die Jahrtausendwende brachte nicht nur neue Technologien und musikalische Trends hervor, sondern prägte auch das Leben in altehrwürdigen Institutionen wie dem Internat Schloss Stein auf ganz eigene Weise. Wer in den 2000er Jahren die steinernen Mauern dieses traditionsreichen Internats sein Zuhause nannte, erinnert sich an eine spannende Mischung aus Bewährtem und dem Einzug des neuen Jahrhunderts.

Altsteinerin Erina Uhl

Stein proudly presents: Erina Uhl

Altsteinerin von ganzem Herzen und engagierte Vorstandsvorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Schule Schloss Stein. Stein proudly presents: Erina Uhl.

Ein Abiturient und seine Mutter aus der Mongolei überreichen Herrn Ziegler ein Geschenk.

LEBEN IN STEIN: INTERNATIONALITÄT IN STEIN

»Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen zur Migration nach Deutschland und zur Integration mutet es gelegentlich fast unwirklich an, erleben zu dürfen, wie Internationalität im Kleinen, nämlich in der Welt eines Internats mit internationaler Schülerschaft, gelebt werden kann.« – Sebastian Ziegler, Gesamtleiter.